Madagaskar
Errichten wir einen Brunnen und sichern wir die Wasserversorgung für Fianarantsoa
"Bitte gib mir zu trinken!"
Wie wäre es, wenn Ihr Kind Durst hätte und Sie könnten ihm nur braunes Wasser geben? So ergeht es den Menschen in Fianarantsoa (Madagaskar), die während der monatelangen Trockenzeit unter Wassermangel leiden. Bereits im Dunkeln suchen die Frauen nach Trinkwasser, doch die Wasserstellen sind knapp und das Wasser verunreinigt. Die Folgen sind Typhus- Erkrankungen und hohe Krankenhauskosten für die ohnehin armen Menschen vor Ort.
Ohne Wasser kein Leben
"Wir kaufen jeden Tag Trinkwasser von weit entfernten Orten in der Stadt, um sauberes Trinkwasser zu haben. Wir müssen Schlange stehen und das, in Gallonen gekaufte Wasser, mühselig zu unseren Häusern tragen. Einige von uns sind an Typhus erkrankt, der durch das Trinken von verschmutztem Wasser übertragen wird. Wir haben viel Geld für die Behandlung der Krankheit ausgegeben", berichten betroffene Familien.
Fianarantsoa liegt im Hochland von Madagaskar und die Einwohner kämpfen besonders in der Trockenzeit (Juli bis Oktober) mit Wasserknappheit. Oft regnet es mehrere Monate lang nicht. Der Zugang zu sauberen Trinkwasser, sowie zu Wasser für die Versorgung von Nutztieren, Gärten und Bauernhöfen ist dringend notwendig.
Zuerst ein Bohrloch - dann ein Brunnen
Ein lokales Bauunternehmen wird ein 92 Meter tiefes Bohrloch auf dem Gelände des "Formation House" der Steyler Missionare graben. Der zukünftige Brunnen versorgt sowohl die dort beherbergten 20 Theologie- und PhilosophiestudentInnen, als auch die Familien in der Nachbarschaft mit sauberen Wasser. Dadurch werden Krankheiten verhindert und die Gesundheit der gesamten Gemeinschaft verbessert. Die Studenten Eddy, Romario und Santatra betonen: " Der Brunnen erspart uns die tägliche Suche nach Wasser für Küche und Dusche. So gewinnen wir mehr Zeit für unser Studium."
Die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Brunnenanlage wird von der ortsansässigen Gemeinschaft übernommen.
"Die Not der Familien, die um Wasser oder Geld für medizinische Versorgung ihrer Kinder bitten, hat mich motiviert, dieses Projekt zu starten.
Die Freude und die Erleichterung der Studenten und Familien waren groß, als sie von der Brunneninitiative erfuhren."
Pater Frank Owusu Ayakwah SVD