Hendrina Stenmanns wurde am 28. Mai 1852 in Issum/Niederrhein geboren. Sie war das älteste von sieben Kindern und eine unersetzliche Stütze für ihre Familie. Auch den Menschen ihres Heimatdorfes stand Hendrina immer hilfsbereit zur Seite. Sie war bekannt als die lebendige Sozialstation, sorgte für Kranke und Alte.
Durch ihre Tante, eine Franziskanerin, wurde sie schon früh auf das Ordensleben aufmerksam. Gerne wollte sie in ein Kloster gehen. Durch den Tod ihrer Mutter musste sie den Wunsch jedoch lange zurückstellen. Ihre erste Sorge galt nun den jüngeren Geschwistern. Mit 32 Jahren fand Hendrina ihren Weg nach Steyl. Zusammen mit Helena Stollenwerk und einigen weiteren jungen Frauen begann sie eine Arbeit als Küchenmagd im Missionshaus der Steyler Missionare. Die kommenden Jahre verlangten ihr nicht nur viel Kraft, sondern auch sehr viel Geduld ab. Erst nach fünf Jahren Wartezeit wurde ihr Traum vom Ordensleben Wirklichkeit. Am 8. Dezember 1889 wurde die Gemeinschaft der Steyler Missionarinnen gegründet.
Von nun an übernahm Hendrina viele wichtige Aufgaben in der Ausbildung und Leitung der Schwestern. In ihrer fröhlichen und einfachen Art war Hendrina, die nun Schwester Josefa hieß, bei den Schwestern sehr beliebt. Sie hatte ein großes Herz und für jede das rechte Wort. Mit Weitblick prägte sie die Entwicklung der Gemeinschaft maßgeblich mit.
Am 20. Mai 1903 starb Hendrina an einer Asthmaerkrankung. Ihr Tod war für die Gemeinschaft ein großer Verlust. Doch eine Stütze bleibt sie ihrer Gemeinschaft auch weiterhin. In den Erinnerungen der Schwestern lebt sie weiter - bis heute. Was und wie sie gelebt hat, ist ein unauslöschbares Andenken und bietet zeitlos Orientierung.
Am 29. Juni 2008 wurde Hendrina in Steyl-Tegelen/NL selig gesprochen.